Donnerstag, 24. Januar 2008

Stollen mit bitterem Beigeschmack

Wie angekündigt wollte ich ja kurz aufklären wie wir mitten in Südamerika auf "echten" Dresdner Stollen stößt. Und das auch noch im Hochsommer! Als wir in der Nähe von Cordoba ein paar Tage bei einer sehr netten Südtiroler Freundin von Nina verbracht haben, verschlug es uns eines Tages in die Sierras de Cordoba. Eine eher unbekannte Gebirgskette des Landes. Die Gipfel reichen bis auf 2500 Meter hinauf und viele Argentinier verbringen hier die Sommerferien. Gebadet wird in Stauseen oder in den vielen Flüssen die es hier gibt. Neben dem touristischen Zentrum Villa Carlos Paz, einem Ort der so etwas wie das südamerikanische Inlands-Mallorca ist (der entsprechende Küstenort ist Mar del Plata) finden sich in den Bergen auch viele kleine beschauliche Bergorte. Einige verbreiten deutsches Flair. Nicht ganz so schön ist das dies unter anderem auch daran liegt, dass viele Nazis hier Zuflucht gefunden haben. Man spricht von 60.000 Nazionalsozialisten die nach dem zweiten Weltkrieg die argentinische Staatsbürgerschaft bekommen haben. Der damalige Präsident Peron hatte große Sympatien mit Hitlers Ideen. Später flüchtete er übrigens selbst ins Spanien Francos.

Aber zurück zum Stollen. In einem dieser deutschelnden Orte prangte dieses Schild.



Da musste ich natürlich hinein. Die Familie ist übrigens schon seit den 30er Jahren hier, erzählt die Verkäuferin und ein Faltblatt. Der Nazi-Verdacht ist bei den Stollenbäckern also ausgeräumt. Frau Rein, die über 90jährige Senior-Chefin war leider nicht im Haus. Sonst hätte sie uns sicher ein wenig mehr Aufklärung gegeben. Gekauft und verköstigt habe ich den Stollen aber trotzdem nicht. Bei 30 Grad im Schatten hätte das dann doch meine Kärfte überstiegen.


1 Kommentar:

ann hat gesagt…

Weihnachten ist ja selbst hier schon zuweit weg, um Stollen zu essen! Auch wenn das Wetter nicht darin erinnert, so wie bei euch!

Lasst es euch gut gehen und schickt uns auch mal ein paar Sonnenstrahlen!

LG
Ann