Samstag, 12. Januar 2008

Maradona lebt















Unser erster Abend in Buenos Aires. Da uns die Zeitumstellung noch zu schaffen macht, entscheiden wir uns für einen der vielen Schnellimbisse der Stadt. Die Wahl fällt nicht schwer. Denn die meisten haben wenig Angebot für Vegetarier. Also führt uns das Schicksal ins Casona. Und dort wird für mich der Traum eines jeden Fussballfans wahr. Nachdem wir unser Essen fachgemäß vertilgt haben, setzt sich an den Nachbartisch ein wohlbeleibter Mann mittleren Alters. Lockenmähne, Doppelkinn – kein Zweifel, dass muss Diego Armando Maradona sein. Geh ich jetzt zu ihm, frag nach einem Autogramm und berichte dass ich damals fast dabei war, als er mit seinem SSC Neapel in Dresden verloren hat - oder war es ein anderer Lockenmann - Rudi Völler mit dem AS Rom? 1988 im Schneetreiben mit rotem Ball. Ich würde ihm erzählen, dass Dynamo jetzt in der 3 Liga spielt und Fans von zweifelhaften Ruf hat. Er würde mir sagen ich solle lieber nicht zum Heimspiel seiner Boca Juniors gehen. In eines der ärmsten Viertel der Stadt, wo es viele Touristen hinzieht, viele Nebenstrassen aber auch tagsüber NoGoArea sind. Ein kleiner Plausch am Imbissstand eben...

Oder geh ich doch nicht rüber? Er würde wohl genervt abwinken: „Jaja, jeden Tag nerven mich Touristen, weil ich wie Maradona aussehe.“

Da esse ich lieber meinen Sojaburger und träume weiter, ich hätte Maradona in Buenos Aires getroffen.

1 Kommentar:

Silke hat gesagt…

eben nicht! der hätte dich als alten vegetarier sofort zum nächsten familien-asado eingeladen, weil er sich so geehrt gefühlt hätte, denn: maradona es dios! und dann hättest du ein halbes rind verspeisen müssen...